Achim Freyer, Jahrgang 1934, studierte Malerei und Gebrauchsgrafik, ehe er Meisterschüler von Bertolt Brecht wurde, ab den späten 1960er Jahren auch als Bühnen- und Kostümbildner arbeitete und ab 1973 als Regisseur eigene Schauspiel- und Operninszenierungen gestaltete. Mit dem 1988 von ihm gegründeten Freyer-Ensemble entwickelte er eine vollkommen eigenständige Theatersprache und realisierte zahlreiche eigene Stücke. Zu seinen Arbeiten im Musiktheater zählen u. a. die Philip-Glass-Trilogie in Stuttgart, Eugen Onegin an der Staatsoper Unter den Linden, die beiden Ring-Inszenierungen in Los Angeles und Mannheim, Moses und Aaron in Zürich, Fidelio bei den Wiener Festwochen sowie die Uraufführungen von Sciarrinos Luci mie traditrici und Macbeth, zu denen im Schauspiel u. a. Metamorphosen, Phaeton und Woyzeck am Wiener Burgtheater. Zuletzt inszenierte er Abschlussball am Berliner Ensemble und Parsifal an der Hamburgischen Staatsoper. Für das Bühnenbild zur Uraufführung von Lucia Ronchettis Esame di mezzanotte erhielt Achim Freyer 2016 den Theaterpreis DER FAUST. Außerdem wurden ihm u. a. der Nestroy Theaterpreis, der Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Parallel präsentiert er regelmäßig sein bildnerisches Werk auf internationalen Ausstellungen (u. a. 1977 und ʼ87 bei der documenta). Er gründete 2012 die Achim-Freyer-Stiftung mit eigener zeitgenössischer Kunstsammlung und Stipendiat:innenprogramm und ist seit 1976 Professor für Bühnenbild an der Universität der Künste Berlin.